Jeff Bezos schimpft mit Joe Biden

Amazon-Gründer Jeff Bezos hat den amerikanischen Präsidenten Joe Biden kritisiert wegen einer Äußerung im Zusammenhang mit der hohen Inflation in Amerika. Biden hatte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben: „Ihr wollt die Inflation senken? Dann sollten wir dafür sorgen, dass die reichsten Unternehmen ihren gerechten Anteil zahlen.“
Bezos bezichtigte den Präsidenten daraufhin der „Irreführung“. „Das neu geschaffene Disinformation Board“ sollte diesen Tweet überprüfen“, schrieb er. Gerne könne man darüber diskutieren, die Unternehmenssteuern anzuheben. Wie die inzwischen seit Monaten hohe Teuerungsrate einzudämmen ist, nannte er eine „wichtige Diskussion“. Aber „beides in einen Topf zu werfen, ist nur Ablenkung“.
Der Internetkonzern Amazon steht schon lange immer wieder in der Kritik, angeblich zu wenige Steuern zu zahlen gemessen an seinem Umsatz. Der Gründer und langjährige Vorstandsvorsitzende Jeff Bezos ist infolge des Aufstiegs des Unternehmens zum heute zweitreichsten Mann der Welt geworden. Nach Angaben des Finanzdienstes Bloomberg beläuft sich sein Vermögen derzeit auf 137 Milliarden Dollar – vor ihm liegt mit einem geschätzten Vermögen von 224 Milliarden Dollar momentan nur Tesla-Chef Elon Musk.
Mit dem „Disinformation Board“ bezog sich Bezos in seinem Tweet auf ein im April angekündigtes neues Gremium des amerikanischen Heimatschutzministeriums. Sein Tweet gegen Biden ist die erste öffentliche Auseinandersetzung von Bezos mit Biden. Der Amazon-Gründer war selbst wiederum oft Ziel der Kritik von Bidens Vorgänger Donald Trump, der dabei auch versuchte, kritische investigative Berichte der Bezos gehörenden Zeitung „Washington Post“ abzuschmettern, indem er sie auf seine persönliche Fehde mit Bezos zurückführte.