Abschied von der Fichte
Der Novembernebel liegt dicht und schwer auf der Lichtung. Langsam gibt er den Blick frei auf eine dystopische Szenerie aus bemoosten Baumstümpfen. „Als ich angefangen habe, war es noch eine zusammenhängende Fläche“, sagt Förster Philipp Gerhardt. Seit April leitet der Achtundzwanzigjährige das Revier Friedrichsdorf im Taunus, das zum Forstamt Königstein gehört. Im vergangenen Jahr standen hier noch Fichten, zum Teil 140 Jahre alt. Der Borkenkäfer hat ihnen ein jähes Ende bereitet.
Insgesamt ist in Deutschland nach Daten des Landwirtschaftsministeriums zwischen 2018 und 2020 eine wiederaufzuforstende Fläche von etwa 285.000 Hektar entstanden. Das ist mehr als die Fläche des Saarlands. Am schlimmsten getroffen hat es die Fichte. Hitze, Trockenheit, Stürme und Heerscharen von Borkenkäfern verursachten in den knapp 2,8 Millionen Hektar Fichtenwäldern in Deutschland Schäden in Milliardenhöhe. In den vergangenen zwei Jahren entstanden insgesamt 178 Millionen Kubikmeter durch Stürme oder Käfer beschädigtes Holz, die den Preis ins bodenlose fallen ließen. Eine ökologische und wirtschaftliche Katastrophe, besonders für private Waldbesitzer.
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