Der Rausch mit dem Wasserstoff ist gefährlich
In der Energiewirtschaft herrscht Goldgräberstimmung. Durch den Green Deal und die politisch forcierte Abkehr von Kohle, Öl und Gas ist die Jagd nach grünen Renditen eröffnet. Neue Geschäftsmodelle tun sich auf, vor allem dort, wo der Staat üppig fördert. Dass dazu auch bislang völlig unrentable Technologien zählen, zeigt das Beispiel Wasserstoff.
Weil zum Tanken und Heizen genauso einsetzbar wie als Speicher oder Grundstoff für industrielle Anwendungen, gilt der Energieträger, der durch Aufspaltung von Wasser mittels Elektrolyse entsteht, als Schlüsselelement der Energiewende. Der Chor seiner Befürworter ist laut: Stahlerzeuger wollen Kokskohle im Hochofen durch Wasserstoff ersetzen, um klimafreundlich zu produzieren. Flugzeug-, Bus- und Lastwagenhersteller schielen auf den Energieträger, da marktreife Batterieantriebe für schwere Gefährte nicht in Sicht sind. Politiker hoffen auf einen Arbeitsplatzmotor, Gasleitungsbetreiber werben mit ihrem engmaschigen Transportnetz, das mit ein paar Handgriffen 20 Prozent Wasserstoff aufnehmen könne. Anlagenbauer wollen mit dem Bau der Elektrolyseure Geld verdienen, Windparkbetreiber den dafür nötigen Strom liefern.
Behalten Sie das Geschehen umfassend im Blick.
Zugang zu allen F+Artikeln
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Exklusive Berichte zur Corona-Pandemie und anderen Themen
- Über 800 F+Artikel pro Monat
- Jederzeit kündbar
Sonntagszeitung plus
Jetzt F+ und am Sonntag Lesegenuss mit der FAS
Nur 5,95 € /WOCHE
- Starke Themen, mutige Standpunkte: Die digitale Sonntagszeitung
- Bereits am Vorabend ab 20 Uhr
- Zugang zu allen F+Artikeln
- Monatlich kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo