Wie Bauen wirklich nachhaltig wird
Bauen verbraucht Unmengen an Ressourcen, etwa die Hälfte aller verarbeiteten Rohstoffe auf der Welt steckt in Gebäuden, Straßen oder Brücken. Wenn diese abgerissen werden, landet das Material meist auf der Müllkippe. Ein Großteil des deutschen Abfalls stammt von Baustellen und Abbruch. Doch die Deponien sind mittlerweile voll. Zudem entstehen durch die Herstellung von Baustoffen sowie das Bauen selbst riesige Mengen CO2. Deshalb ist es grundsätzlich am nachhaltigsten, Gebäude umzubauen statt sie abzureißen und neu zu bauen.
Wenn Häuser trotzdem abgerissen werden, sollte das alte Material zumindest viel stärker als bisher ohne Qualitätsverlust wiederverwendet werden, fordern Vordenker des nachhaltigen Bauens: Gebäude sollen sich von Ressourcenfressern zu Materialbänken entwickeln, zu „urbanen Minen“. Das setzt jedoch voraus, dass sie von Anfang an so geplant werden, dass man die Bestandteile getrennt voneinander weiterverwenden kann. Das beginnt beim Entwurf: Er muss sich daran orientieren, welches Material zur Wiederverwendung verfügbar ist, und nicht daran, was sich aus Neuem schaffen ließe.
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Die Holzbauweise ist in Deutschland auf dem Vormarsch: Bei 18,7 Prozent der im vergangenen Jahr genehmigten 119.472 Wohnungsneubauten soll Holz das Hauptbaumaterial sein. 2015 waren es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erst 16 Prozent.
Ein Blick auf die Landkarte zeigt allerdings: Je nach Bundesland fällt die Begeisterung für den Baustoff aus dem Wald sehr unterschiedlich aus. In Niedersachsen kommt er gerade mal bei 10 Prozent aller geplanten Neubauten zum Einsatz. In Baden-Württemberg hingegen sind es fast 32 Prozent. 490 Tonnen Baumaterial je Bürger Deutsche verbrauchen weniger Strom Zementproduktion verursacht acht Prozent der CO2-Emissionen