Indien verbrennt noch mehr Kohle, um zu kühlen

Während der indische Ministerpräsident Narendra Modi bei den Regierungskonsultationen in Berlin Frühlingsluft genießt, stöhnen seine Landsleute daheim unter einer nie da gewesenen Hitzewelle. Die Lage wird noch unerträglicher, weil die neuerliche Corona-Welle Menschen zwingt, ihre Masken wieder überzustreifen. Laut amtlichen Daten erreichten die Temperaturen in Indien im April den höchsten Stand seit fast 125 Jahren. Südasien steht im Zentrum der heraufziehenden Klimakatastrophe.
„Südasien ist die am stärksten betroffene Region. Erfolgt keine Anpassung, gefährden die Klimarisiken bis 2050 rund 15 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts. Die Region ist zehnmal stärker gefährdet als Europa. Die südasiatischen Länder sind besonders Stürmen, Überschwemmungen und dem Anstieg des Meeresspiegels ausgesetzt, aber auch Dürren und Hitzewellen werden wahrscheinlich zunehmen“, blicken die Analysten der amerikanischen Ratingagentur S&P Global in die Zukunft. Ein zweistelliger Verlust der Wirtschaftskraft führte zu Dutzenden Millionen Arbeitslosen, zu instabilen Regimen und Flüchtlingsströmen in den Ländern und über ihre Grenzen hinweg.
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