Darum fehlt der Nachwuchs fürs Lehrerzimmer

Schulleiter und Lehrer sind sich in Umfragen einig, was das Sorgenkind Nummer eins an Deutschlands Schulen ist: der Lehrermangel. Forsa befragte im Frühjahr im Auftrag der Bildungsgewerkschaft VBE (Verband Bildung und Erziehung) Direktoren: Jede zweite Schulleitung gab an, mit dem Lehrermangel zu kämpfen; ein Jahr zuvor war es erst jede dritte gewesen. „Der Mangel ist kein Randphänomen, er ist bestimmend für die Schullandschaft geworden“, stellte der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann fest. Akut behelfen sich 45 Prozent der betroffenen Schulen mit Seiteneinsteigern – die nach Aussage vieler Direktoren zu wenig Vorqualifikation mitbringen.
Längerfristig soll eine Aufstockung der Studienplätze gegen den Mangel helfen. Allerdings dauert es etwa sieben Jahre, bis die Studienanfänger von heute als voll ausgebildete Lehrer an den Schulen ankommen. Werden sie dann noch gebraucht werden? Die Kultusministerkonferenz hat im Herbst eine Prognose bis 2030 vorgelegt, in der sie vorhersagt, dass der Bedarf an Lehrern über dem Angebot liegen wird, allerdings mit der Einschränkung, das gelte nicht für allgemeinbildende Fächer im Sekundarbereich II und für Gymnasien. In einer Region werde der Mangel besonders gravierend sein: im Osten Deutschlands, wo die Nachfrage nach Lehrern das Angebot um durchschnittlich 21,6 Prozent übersteige.
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