Der Mythos Kreuzberg
Karin Wieland gerät ins Schwärmen, ausgerechnet über einen schnöden Supermarkt der längst entschwundenen Discounterkette „Plus“. Etwas ganz Besonderes sei dieser Ort gewesen, hier hätten gleichermaßen Hausbesetzer, deutsche Rentner und türkische Familien eingekauft, allesamt respektvoll behandelt vom Personal mit seiner typischen Berliner Unbeeindruckbarkeit.
Inzwischen nächtigen Touristen in dem historischen Kaufhaus, das von 1925 bis 1956 den Klamottenhändler C&A Brenninkmeyer beherbergte. Der bayerische Hotelier Dietmar Müller-Elmau hat daraus das „Orania“ gemacht, benannt nach der Lage am Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg. Anfangs wurden aus Protest gegen den Eindringling schon mal die Scheiben eingeworfen. Heute zuckt die ehemalige Hausbesetzerin Wieland nur die Schultern: Der Laden gibt ihr nichts, aber aufregen mag sie sich darüber auch nicht, bei allem, was sich hier sonst noch so verändert hat.
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