„Ich hoffe auf Deutschland“

Herr Minister, Österreich kommt wirtschaftlich besser durch die Covid-Krise als Deutschland. Mit einem Plus von mehr als 4 Prozent dürfte das Bruttoinlandprodukt 2021 um die Hälfte stärker gewachsen sein als in Deutschland, wo es um 2,7 Prozent zulegte. Was machen die Österreicher besser?
Wir haben uns bemüht, die Weichen in der Krise in Richtung Ökologisierung und Digitalisierung richtigzustellen. Das scheint gut funktioniert zu haben. Geholfen haben sicherlich die Wirtschaftshilfen und die Investitionsprämien, die wir in der Krise an die Betriebe ausbezahlt haben. Und in der Tat stimmen uns die Wirtschaftsdaten optimistisch. Die Experten prognostizieren 4,2 Prozent für das abgelaufene und 5,2 Prozent Wachstum für das neue Jahr. Allein die ökosoziale Steuerreform, die derzeit im Parlament beraten wird, bringt uns zusätzlich 1 Prozentpunkt Wachstum.
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Magnus Brunner beschreibt sich als liberalen Konservativen. Der 49-jährige Vorarlberger hat Betriebswirtschaft und Jura studiert, war Trainee bei der Österreichische Industriellenvereinigung, Büroleiter des Vorarlberger Landeshauptmanns, was einem deutschen Ministerpräsidenten entspricht, und viele Jahre Vorstand der Abwicklungsstelle für Ökostrom. Das prädestinierte den ÖVP-Politiker dazu, Staatssekretär im grünen geführten Infrastruktur- und Klimaschutzministerium zu werden. Als Finanzminister Gernot Blümel Anfang Dezember im Gefolge des Skandals um Kanzler Sebastian Kurz abtrat, galt Brunner als erste Wahl. Er sagt: „Man sagt uns Alemannen nach, dass wir mit Geld sparsam umgehen können.“