Putin kreuzt die Pläne von UniCredit
Die italienische Bank Unicredit verdient in Osteuropa, einschließlich Russland, gutes Geld. Die Kapitalrendite liegt dort fast doppelt so hoch wie bei der Tochtergesellschaft der Hypo-Vereinsbank. Doch Putin macht den Plänen des Unicredit-Chefs Andrea Orcel nun einen Strich durch die Rechnung.
Der Banker muss von seinen Übernahmeplänen für die russische Bank Otkritie ablassen, die Putin eigentlich privatisieren will. In Zeiten geopolitischer Spannungen muss man sein Lager wählen. Orcel bekam schon in den vergangenen Tagen den Druck der Aktionäre zu spüren, für die er ein sehr offenes Ohr hat. Ihnen gefielen die Aussichten auf ein politisch heikles Geschäft nicht. So tut Orcel gut daran, die Pläne vorerst auf Eis zu legen.
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Auf anderen Märkten hat Orcel genug zu tun. Deutschland etwa soll auf Vordermann getrimmt werden und mithilfe des Partners Allianz will er jetzt auch die Verbindung zu Versicherungsprodukten knüpfen. Solche Geschäfte näher an der Heimat erscheinen sicherer für eines von Orcels Hauptzielen: den Aktionären mehr als jene 13 Milliarden zurückzugeben, die Unicredit bei der letzten Kapitalerhöhung eingesammelt hat.