„Beim Umbau der Commerzbank quietscht es“

Herr Knof, vor eineinhalb Jahren sind Sie von außen an die Vorstandsspitze der Commerzbank gerückt. Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus?
Ich habe die Führung der Commerzbank mitten in der Corona-Pandemie übernommen. Erst seit Kurzem kann ich sagen, dass ich an allen wichtigen Standorten wenigstens einmal war. Nur die Überseereisen stehen noch aus. In einer umfassenden Transformation wie derjenigen, die wir mit unserer „Strategie 2024“ auf den Weg gebracht haben, ist es wichtig, möglichst viele Menschen persönlich zu sehen, sie abzuholen und auf die neue Richtung einzuschwören. Ich bin froh, dass das jetzt wieder besser möglich ist. Wir sind als Commerzbank insgesamt aber gut durch diese Zeit gekommen. Es ist uns sogar gelungen, den notwendigen Personalabbau ohne größere Nebengeräusche zu verhandeln und dann auch umzusetzen – sogar schneller als ursprünglich erwartet. Das zeigt, dass in Deutschland auch in so ungewöhnlichen Zeiten die Sozialpartnerschaft funktioniert und dass man ein so schwieriges Thema auch gemeinsam lösen kann.
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Der 56 Jahre alte Jurist Manfred Knof trat am 1. Januar 2021 in der Commerzbank die Nachfolge des wenig erfolgreichen Vorstandsvorsitzenden Martin Zielke an. Anders als sein Vorgänger kam er von außen. Vor seiner Tätigkeit für die Commerzbank arbeitete Knof lange für den Versicherer Allianz und kurz für die Deutsche Bank. Dort war der gebürtige Kölner – allerdings nicht im Vorstand – für das Privatkundengeschäft zuständig. Innerhalb weniger Monate hat es Knof geschafft, die Commerzbank über die Gewinnschwelle zu führen. Für das Geschäftsjahr 2022 soll eine Dividende gezahlt werden, es wäre erst das dritte Mal seit 2008.
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