Traumschiffe in Not

Es ist nicht schönzureden. Die MV Werften, die am Montag Insolvenz anmeldeten, sind nicht die erste Werft, die in Deutschland pleitegeht. Und sie werden auch nicht die letzte sein. Das drohende Aus der Kreuzfahrt-Spezialisten aus Mecklenburg-Vorpommern ist in erster Linie der Pandemie geschuldet. Es zeigt aber wieder einmal, dass der deutsche Schiffsbau sich im Niedergang befindet. Und ob der Kreuzfahrttourismus daran dauerhaft etwas ändern kann, ist fraglicher denn je. Denn die Branche kämpft mit ganz anderen Widrigkeiten als nur Corona.
2000 Arbeitsplätze in Rostock, Wismar und Stralsund sind nun gefährdet. Auch das Fortbestehen der Lloyd-Werft in Bremerhaven ist fraglich. Kürzlich noch träumten sie an der Ostsee von neuen Superlativen: In Wismar sollte das größte Kreuzfahrtschiff der Welt vom Stapel laufen, mit Platz für 9500 Passagiere auf 20 Decks, inklusive Vergnügungsparks, Wasserrutschen und Achterbahn. Viermal so groß wie die Titanic. Wenn nicht umgehend Millionen nachgeschossen werden, wird die halb fertige Global Dream nun als Schiffsruine enden.
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