Letzter Abzweig vor dem Streik

Die Deutsche Bahn tut derzeit einiges, um bei den Deutschen die in der Corona-Pandemie erkaltete Lust am Zugfahren wieder zu wecken. Zum 30-Jahre-Jubiläum des ICE-Verkehrs, der in diesen Tagen gefeiert wird, werden eine Million Super-Sparpreis-Tickets für 17,90 Euro angeboten. Mancher Bahncard-Business-Kunde hat unter dem Motto „Bringen Sie wieder Bewegung in Ihr Geschäftsleben!“ sogar die Offerte erhalten, vom 14. bis zum 25. Juni in ganz Deutschland in den Fernverkehrszügen ganz ohne Ticket zu reisen – benötigt wird nur eine Bahncard und eine Sitzplatzreservierung. Tatsache ist: Seit Pfingsten scheinen die Fahrgastzahlen wieder zu steigen. „Man spürt, dass die Menschen rauswollen, wenn die Möglichkeit dazu besteht“, sagte Vorstandschef Richard Lutz in einem Interview.
Die Frage ist nur: Wie lange noch besteht die Möglichkeit zur Bahnreise? Ausgerechnet zum Beginn der Urlaubssaison, der der Bahn zugutekommen sollte, drohen wieder einmal Streiks auf der Schiene. Denn wenn sich die Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in einem Tarifkonflikt befinden, lassen Arbeitskämpfe normalerweise nicht lange auf sich warten. Tatsächlich befinden sich die beiden Parteien gerade in einem Gehaltsstreit, und der geht an diesem Montag in eine entscheidende Runde – die vierte.
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