Siemens Energy will Gamesa übernehmen

ikop. München ⋅ Der Schritt hat sich in der vergangenen Woche schon angekündigt, nun steht fest: Siemens Energy will die schwächelnde spanische Windkrafttochtergesellschaft Siemens Gamesa komplett übernehmen, um die volle Kontrolle zu bekommen. Mit einer Offerte über 18,05 Euro je Aktie wollen die Münchner sich die restlichen 32,9 Prozent sichern, wie das Unternehmen am späten Samstagabend mitteilte. Das entspricht rund 4 Milliarden Euro. Im Anschluss soll Gamesa von der Börse genommen werden. Bislang hält Siemens Energy schon rund 67 Prozent an der in Spanien gesondert gelisteten Gesellschaft. Siemens Energy hatte am vergangenen Mittwoch angekündigt, eine Komplettübernahme zu erwägen. Zum Schlusskurs der Gamesa-Aktie von 14,13 Euro am Dienstag entspricht die Offerte einem Aufpreis von knapp 28 Prozent.
Die Münchner wollen damit bei der defizitären Tochtergesellschaft voll durchgreifen können. Schließlich leidet Gamesa seit Längerem unter strukturellen, vor allem aber hausgemachten Schwierigkeiten, die auch verschiedene Manager nicht in den Griff bekommen hatten. So läuft die Einführung der neuen Windturbinengeneration 5.X nicht rund und führt zu Verzögerungen. Hohe Materialkosten, Störungen der Lieferketten und die Verfügbarkeit von wichtigen Komponenten machen ebenso zu schaffen. Auch die Bilanz von Siemens Energy wurde in den vergangenen Monaten deshalb immer wieder von der schwachen Entwicklung der Spanier belastet, was Investoren zunehmend frustrierte. Siemens Energy fuhr allein im vergangenen zweiten Quartal einen Nettoverlust von 252 Millionen nach einem Gewinn von 31 Millionen Euro im Vorjahr ein.
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