Nicht mehr ganz so Giga

Der Schriftzug ist noch da. Weiß auf schwarzem Grund zieht sich das „Giga“ über die Fassade der Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide, so, dass es die Autofahrer von der nahen A 10 gut sehen können. Gut drei Monate ist es her, da hatten sich alle in Schale geworfen: der Bundeskanzler, der Bundeswirtschaftsminister, Tesla -Chef Elon Musk und die Elektroautofabrik. Am 22. März war feierliche Eröffnung, nach nur etwas mehr als zwei Jahren Planungs- und Bauzeit. Dies sei „ein Zeichen für viele, viele Dinge, die in Deutschland in Bewegung sind“, lobte Olaf Scholz (SPD) damals. Robert Habeck (Grüne) wünschte sich die Geschwindigkeit von Tesla auch in anderen Wirtschaftsbereichen.
Doch von dem viel gepriesenen Tesla-Tempo ist in letzter Zeit nicht mehr viel zu sehen. In Grünheide häufen sich die Probleme. Kunden beschweren sich in Internetforen, dass sich die Auslieferung ihres Model Y verzögert. Es gibt offenbar Probleme mit der Antriebseinheit. Tesla äußert sich dazu nicht. Auch das Hochfahren der Produktion läuft nicht wie geplant. Musk bezeichnete die Fabriken in Deutschland und im amerikanischen Texas kürzlich als „gigantische Geldverbrennungsöfen“. Es fehlen unter anderem Batterien aus China. Und dann ist da noch der Plan von Tesla, sich in Grünheide zu vergrößern. Mehr als 100 Hektar zusätzlich zu seinen 300 Hektar Fläche würde das Unternehmen gerne nutzen. Für einen Güterbahnhof, Logistik, eine Betriebskita, nichts Heikles, könnte man meinen. Doch in der Gemeinde formiert sich unerwartet viel Widerstand.
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