Wachwechsel an der Spitze der Fincantieri-Werft

Er war in Mosambik, in Afghanistan und im Libanon stationiert; bis 2018 war er als Generalinspekteur des italienischen Militärs höchster Soldat seines Landes. Nun aber muss General Claudio Graziano seine Fähigkeit im zivilen Leben beweisen – und zwar als neuer Verwaltungsratsvorsitzender von Fincantieri, einem der größten Werftunternehmen der Welt, das in seiner mehr als 230 Jahre langen Geschichte über 7000 Schiffe gebaut hat. Am Montag billigte die Hauptversammlung den Führungswechsel.
Es ist ein Einschnitt, denn Giuseppe Bono nimmt nach zwanzig Jahren an der Konzernspitze den Hut. In einer Botschaft an „das Volk von Fincantieri“ erinnerte Bono an seine Verdienste und rief die Mitarbeiter einschließlich des Managements zur Abwehr jeglicher Attacken gegen italienische Interessen auf. Er wäre gerne Präsident des Verwaltungsrates mit exekutiven Kompetenzen geworden, doch angesichts seines Alters von 78 Jahren hat die italienische Regierung als Mehrheitseigentümer anders entschieden. Sie setzt mit dem General Graziano als Verwaltungsratschef nicht zuletzt angesichts des Ukrainekrieges das Zeichen auf eine Verstärkung des Militärgeschäfts. Heute steht dieses für rund ein Drittel des Konzernumsatzes von rund 7 Milliarden Euro.
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