Was übrig bleibt
Irgendjemand muss die Milliarden ja zählen, die Deutschlands größter Wirtschaftsskandal gekostet hat. Die Opfer der Wirecard-Betrügereien stehen deshalb am vorigen Mittwoch, morgens um 7.30 Uhr, in der Kälte vor dem Löwenbräukeller in München; 74 Menschen, die ihr Geld zurückwollen. „Gläubigerversammlung“ nennt sich die Veranstaltung, auf der die Scherben des Dax-Konzerns zusammengekehrt werden. 1,9 Milliarden von angeblichen Treuhandkonten irgendwo in Asien fehlen, das hat sich Ende Juni herausgestellt. Wenige Tage später war Wirecard insolvent. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Markus Braun sitzt seit Sommer in Untersuchungshaft, seine rechte Hand, Jan Marsalek, ist untergetaucht, der Verbleib der Milliarden sowie alles andere ist unklar.
Von einer kriminellen Bande und gewerbsmäßigem Betrug sprechen die Staatsanwälte. Etliche Menschen, darunter auch ehemalige Wirecard-Angestellte, haben ihre Altersvorsorge verloren. Die Verzweiflung entlud sich im Sommer in Morddrohungen, wird sich das an diesem Morgen im Bierkeller wiederholen?
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