Wenn der Kampf gegen den Klimawandel unpopulär wird

Wenn sich Ökonomen in einem Thema einig sind, dann darin, dass eine Steuer auf Treibhausgas-Emissionen sinnvoll ist. Sie korrigiert im besten Fall auf effiziente Weise unerwünschte Nebeneffekte der herrschenden Wirtschafts- und Lebensweise fürs Klima. Fragt man die normalen Leute, scheinen sie zumindest nicht fundamental dagegen zu sein. Politiker dagegen wissen, dass solche Steuern brandgefährlich sind – zumindest für ihre Karrieren.
Sie lernten das spätestens, als im Herbst 2018 die „Gelben Westen“ Frankreich durch Proteste und Ausschreitungen lahmlegten und schließlich die ambitionierte Regierung zwangen, klein beizugeben. Präsident Emmanuel Macron hatte 2018 klimaschädliches Verhalten unattraktiver machen wollen. Eine Erhöhung der seit 2014 bestehenden „Kohlenstoffsteuer“ sollte Benzin und Diesel, aber auch Heizöl und Gas schrittweise deutlich teurer machen. Wie viel Unmut sich bei den Leuten auf dem Lande aufgestaut hatte, die das Auto für weite Strecken zur Arbeit brauchen, war ihm nicht bewusst. Die „taxe carbone“ war nicht der einzige Grund für den Unmut, doch sie hatte das Fass zum Überlaufen gebracht.
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