„Ambitionierte Wohnwelten wirken oft beklemmend“
Der Berliner Geisteswissenschaftler und Mitherausgeber der Zeitschrift „Merkur“, Christian Demand, hat sich während eines Stipendiums am Archiv der Avantgarden in Dresden mit dem Genre des Wohnratgebers beschäftigt. Welches Bild vom Wohnen wird in Büchern, Zeitschriften und Fernsehsendungen vermittelt? Die Ergebnisse fasst der Sechzigjährige in einer losen Essayserie für den „Merkur“ zusammen, unter dem Titel „Homestorys“. Wir trafen ihn zum Interview über sein ganz persönliches Lebensthema und sprachen über die Prägungen seiner Kindheit und Ordnung als oberstes Gebot.
Herr Demand, für Ihr Forschungsprojekt „Homestorys“ studieren Sie Einrichtungsratgeber, sichten jahrgangsweise Wohnzeitschriften und arbeiten sich durch einschlägige Fernsehsendungen.
Begonnen hat es mit der Frage, wie Marie Kondo, eine junge Japanerin, die Aufräumratgeber verfasst, zu einem internationalen Medienstar werden konnte. Ich habe mir dann die Dokutainment-Serie „Tidying Up With Marie Kondo“ auf Netflix angeschaut. Das ist zunächst einmal genauso unspektakulär, wie es der Titel nahelegt: Frau Kondo besucht ganz normale Menschen in ihren Wohnungen und hilft ihnen dabei, methodisch auf- und auszuräumen.
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