Nordkoreas bleierne Zeit
Nordkorea mauert sich ein. Bevor das Regime mit den Vereinigten Staaten verhandeln will, sollen diese die Wirtschaftssanktionen lockern. Bevor Pjöngjang mit Südkorea reden will, soll die Regierung in Seoul gemeinsamen Militärmanövern mit Amerika entsagen. Eine Militärparade unterstreicht die Drohung weiterer nuklearer Aufrüstung. Das sind die Kernbotschaften rund um den Parteikongress der nordkoreanischen Arbeiterpartei. Kim Jong-un zieht Schutzwälle hoch, um vor Amtsantritt des amerikanischen Präsidenten Joseph Biden den Status als selbsternannte Nuklearmacht zu demonstrieren.
Mehr noch mauert der Vorsitzende in Sachen Wirtschaft. Dem Eingeständnis von Kim, dass die Ziele des Fünfjahresplans weitgehend verfehlt wurden, folgten öffentliche Reuebekundungen von Funktionären. So berichten es die Staatsmedien. Das traditionelle sozialistische Ritual könnte als Auftakt einer Neuausrichtung dienen. Die Not im Norden geböte es. Tatsächlich aber geschieht nichts. Im zehnten Jahr der Herrschaft von Kim droht den 25 Millionen Nordkoreanern weiter eine bleierne Zeit.
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