Warum starben die Dinosaurier aus?
Die erdgeschichtliche Forschung stand lange Zeit vor dem Dilemma, ohne genaue Uhren auskommen zu müssen. So konnten Geologen zwar die Abfolge erdgeschichtlicher Epochen entschlüsseln, etwa dass das Zeitalter des Devon dem des Karbon vorangegangen war. Damit ließ sich unter anderem zeigen, dass die Gesteine des Rheinischen Schiefergebirges älter waren als die Kohleflöze an der Ruhr. Das genaue Alter der jeweiligen Gesteinsschichten zu bestimmen wurde aber erst möglich, nachdem radiometrische Datierungs-Verfahren auch in den Geowissenschaften ihre Anwendung gefunden hatten. Mittlerweile lassen sich mit diesen, auf den Mengenverhältnissen verschiedener Isotope in einer Gesteinsprobe beruhenden Methoden Genauigkeiten im Bereich von weniger als einem Zehntel Promille erreichen.
Dennoch sind noch immer viele wichtige Fragen der Erdgeschichte unbeantwortet geblieben. Das jüngste Beispiel dafür sind zwei soeben in der Zeitschrift „Science“ veröffentlichte Studien über die Ursache, die zum Aussterben der Dinosaurier zum Ende der Kreidezeit geführt hat. War der Auslöser des Massensterbens vieler Arten vor etwa 66 Millionen Jahren der Einschlag eines Asteroiden auf der Erde, oder waren es massive Vulkanausbrüche im heutigen Indien? Trotz extrem genauer zeitlicher Datierungen kommen die beiden Forschergruppen zu sich widersprechenden Ergebnissen.
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