Theoretische Ethik
Dissertationen von Politikerinnen und Politikern werden mittlerweile vorzugsweise gelesen, um Plagiate zu entdecken. Da ist es schon eine willkommene Abwechslung, wenn der Berliner „Tagesspiegel“ aus Anlass von Karl Lauterbachs wenig glücklicher Amtsführung fragt, wie der Bundesgesundheitsminister eigentlich zu seinem Professorentitel kam.
Seinem Lebenslauf zufolge ist Lauterbach seit 1998 Leiter des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Universität zu Köln. Rufe auf Lehrstühle in Greifswald und Tübingen lehnte er ab. Lauterbach, geboren 1963, erwarb den Grad des Doktors der Medizin 1990 am Institut für Nuklearmedizin der Kernforschungsanlage Jülich und reichte 1995 eine zweite Doktorarbeit an der Harvard School of Public Health ein, die ihn seit 2008 als „Adjunct Professor“ (Lehrbeauftragten ohne Vergütung) führt. Die eher schmale, einschließlich des Literaturverzeichnisses 118 Seiten umfassende Arbeit ist auf seiner Homepage veröffentlicht. Nicht ohne Stolz verweist der Autor darauf, dass die Arbeit, die das Teilhabekonzept des Wirtschafts-Nobelpreisträgers Amartya Sen auf eine gerechte Verteilung von Gesundheitsleistungen anwende, von Sen selbst mitbetreut worden sei.
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