Das erste Mal

Generation Porno wurden jene Jugendlichen genannt, über die 2009 im Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ zu erfahren war: „Sie sehen Pornos mit 12, haben Sex mit 13, sind schwanger mit 14.“ Die Bundesrepublik sorgte sich sehr um ihre pubertierenden Kinder, denen der „Spiegel“ 2010 erst eine Titelgeschichte widmete und ihrer „gefährdeten Generation“ in den Monaten darauf mehrere Beiträge zum Liebesleben. Aber heute, gut zehn Jahre später, scheint die Hysterie um das Sexualleben der Jugend verstummt. Oder liegt es gar daran, dass Teenies zu Spätzündern wurden? Nun lauten die Schlagzeilen etwa „Jugendliche immer später sexuell aktiv“ oder „Generation Y: Jugendliche fangen später an“.
Die Wahrheit liegt jedoch zwischen den Szenarien. Die Angst, dass Jugendliche durch die Verbreitung und leichte Verfügbarkeit von Online-Pornographie zu früh sexualisiert werden, hat sich nicht bewahrheitet. Falsch ist ebenfalls, dass die heutige Generation eine der Spätzünder und Spätzünderinnen ist. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Alter, in dem junge Menschen ihr erstes Mal erleben, nicht so stark verändert, wie manche glauben. Besonders wenn man die Entwicklung über einen längeren Zeitraum betrachtet.
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