Das Virus hat Floridas Küste erreicht

Die amerikanischen Zentren für die Kontrolle und Prävention von Erkrankungen warnen Schwangere vor Reisen an den Strand von Miami, nachdem sich dort zwei Einheimische und drei Touristen durch Mückenstiche mit dem Zika-Virus infiziert haben. Zuvor haben die Behörden Schwangeren schon empfohlen, nicht mehr das beliebte Künstlerviertel Wynwood im Norden Miamis zu besuchen, weil es dort ebenfalls zu lokalen Infektionen gekommen ist.
Aufgrund der unklaren Lage in den anderen Gebieten in und um Miami raten die amerikanischen Behörden Schwangeren und Paaren mit Kinderwunsch, auch diese Regionen möglichst zu meiden oder für einen guten Mückenschutz zu sorgen. In Florida sind bisher 36 Personen durch lokale Gelbfiebermücken infiziert worden. 524 Bewohner haben sich bei Reisen nach Latein- und Südamerika angesteckt.
Blutspenden sind untersagt
Eine Zika-Infektion kann dazu führen, dass Schwangere ein Kind mit Mikrozephalie zur Welt bringen. Bei einer Mikrozephalie sind Schädel und Gehirn zu klein, was je nach Ausmaß der Fehlbildung gravierende Konsequenzen für die Entwicklung des Kindes hat.
Da Zika-Viren nicht nur durch Gelbfiebermücken übertragen werden, sondern auch durch Sexualkontakte, empfehlen die amerikanischen Behörden infizierten Männern mit Kinderwunsch diesen mindestens sechs Monate aufzuschieben. Infizierte Frauen sollten mindestens acht Wochen nach dem Auftreten der Symptome nicht schwanger werden. Die Arzneimittelbehörde FDA hat Ende Juli bereits alle Blutspenden in den Bezirken Miami-Dade und Boward untersagt. Das Verbot soll so lange in Kraft bleiben, bis dass alle Blutspenden auf das Zika-Virus getestet oder virusfrei gemacht werden können.