Der unendliche Trip
Als die Welt zum ersten Mal anders aussah, war Joe F. auf dem Weg zur Arbeit. Er fuhr an einem gelben Haus vorbei, dessen Fassade einfach zu gelb war: Es glänzte grell, stach fast in den Augen. Als Nächstes bemerkte er, dass die Welt um ihn plastischer wirkte, wie eine Filmkulisse. „Die Fußgänger sahen aus wie Playmobil-Figuren“, erinnert er sich.
Zwei Jahre sind seither vergangen, als Joe an einem warmen Nachmittag im Mai 2019 von diesen optischen Wunderlichkeiten erzählt. Nun nennt er es nur noch „die Krankheit“. Hebt er seine Hand, zieht die manchmal Schlieren hinter sich her, wie auf verwackelten Fotos, oder vorbeifahrende Autos werden in einzelne Bilder zerlegt, wie in einem Daumenkino. „Es ist schwer zu beschreiben.“ Joe ist 34 Jahre alt und möchte seinen richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen. 2014 hat er fast jedes Wochenende LSD genommen, mit Freunden in der Natur oder auf Partys. Davor hatte er sich über Lysergsäurediäthylamid informiert, über seine „Krankheit“ las er damals nichts. „Es scheint, als wären durch das LSD Nervenbahnen in meinem Hirn irgendwie umgeleitet worden“, sagt er. So hätten seine Ärzte es ihm erklärt.
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