Mit künstlichen Sonnen das Stromproblem lösen

Dreißig Kilometer nordöstlich von Aix-en-Provence, am Rande des südfranzösischen Nationalparks Luberon soll ein fast sechzig Jahre alter Traum in Erfüllung gehen. Es ist der Traum einer sauberen und sicheren Energiezukunft für die Menschheit. Verwirklichen will man ihn auf dem Gelände des Forschungszentrums Cadarache mit einem der größten Experimente, die je geschaffen wurden: dem internationalen Fusionsreaktor ITER.
Die riesige Maschine wird, wenn sie in vier Jahren fertiggestellt ist, zwanzig Stockwerke überragen. In ihrem Inneren will man jenen Prozess simulieren, der in der Sonne abläuft und unser Gestirn seit mehr als vier Milliarden Jahren am Brennen hält – die kontrollierte Verschmelzung von Wasserstoffkernen zu Helium. Gelingt das Vorhaben, stünde der Menschheit in einigen Jahrzehnten eine schier unerschöpfliche Energiequelle zur Verfügung, so die Vorstellung. Denn schon ein Gramm des Brennstoffs – die Wasserstoffisotope Deuterium und Tritium – würde in einem künftigen Fusionsreaktor so viel Energie liefern, wie bei der Verbrennung von elf Tonnen Kohle entsteht, ohne dabei aber das Klima durch den Ausstoß von Kohlendioxid zu belasten.
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