Assange und die Parallelen zum Fall Kachelmann
Der Schweizer UN-Folterbeauftragte Nils Melzer hat in einem Interview mit dem Online-Magazin Republik und im FAZ Einspruch Podcast die Vermutung geäußert, dass das schwedische Sexualstrafverfahren gegen Julian Assange von Anfang an den Sinn gehabt habe, Assange „in die Finger zu kriegen“, um ihn an die Vereinigten Staaten ausliefern zu können – die ihn alsdann endgültig mundtot machen wollten. Die deutsche Strafrechtsprofessorin Tatjana Hörnle hat das in der NZZ als wenig überzeugende Verschwörungstheorie kritisiert; ihrer Ansicht nach gibt es keine durchgreifenden Beweise für eine Fernsteuerung schwedischer Behörden durch die USA oder sonstiges vorsätzliches Fehlverhalten dieser Behörden. Darauf wiederum hat Nils Melzer repliziert und seine Darstellung im Wesentlichen verteidigt.
Löst man sich jedoch für einen Augenblick von diesem Schlagabtausch, kommt eine dritte Variante ins Spiel: dass Assange von einer enttäuschten Frau verleumdet wurde und dass die schwedische Justiz darauf mit höchster Jagdbegeisterung angesprungen ist, ohne später fähig oder willens zu sein, anfängliche Fehler zu korrigieren. Das kennt man hierzulande vom Fall Kachelmann.
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